RDKS

Mit der warmen Jahreszeit kommt jetzt wieder die Saison, für die Autofahrer die Winterreifen ihrer Kraftfahrzeuge einmotten und auf Sommerreifen umsteigen sollten. Das Fahren mit Winterreifen bei sommerlichen Temperaturen ist zwar nicht verboten, aber es ist auch keinesfalls empfehlenswert. Die Annahme, durch den Verzicht auf einen zweiten Satz saisongerechter Reifen und regelmäßiges Ummontieren nennenswert Geld sparen zu können, ist eine Milchmädchenrechnung. Denn die weichere Gummimischung von Winterreifen führt bei warmen Temperaturen zu erhöhter Reibung und damit zu deutlich schnellerer Abnutzung. Zudem verbraucht das winterbereifte Fahrzeug wegen des höheren Rollwiderstandes im Sommer mehr Sprit. Ganz zu schweigen davon, dass der Wechsel auf den jeweiligen Saisonspezialisten auch Sicherheit und Fahrkomfort erhöht.


Wechsel auf Sommerreifen:

"Do it yourself"

wird zum Auslaufmodell (BRV / März 2014)

Gründe genug also für die Umrüstung, die viele Autofahrer auch gern selbst vornehmen. Doch das "Do it yourself" wird für die meisten bald der Vergangenheit angehören. Der Grund: In vielen modernen Autos sind Reifendruck-Kontrollsysteme verbaut (abgekürzt RDKS; auch TPMS genannt, Tyre Pressure Monitoring Systems), die beim Reifenwechsel ein spezielles Know-how, besonderes Handling und eine entsprechende technische Ausstattung erfordern. Alle Kfz der Fahrzeugklasse Pkw, Geländewagen und Wohnmobile, die seit 1. November 2012 neu typengenehmigt wurden, müssen bereits ab Werk mit einem RDKS/TPMS ausgestattet sein. Zu den schon mit RDKS vom Band rollenden Fahrzeugmodellen gehören etwa Chevrolet Trax, Nissan Note und Suzuki SX4. Für alle neu zugelassenen Fahrzeuge dieser Klasse wird die Serienausstattung mit solchen Systemen zwar erst ab 1. November dieses Jahres Pflicht. Doch damit Neufahrzeuge die Anforderung zu diesem Stichtag erfüllen, sind die Automobilhersteller längst dabei, die Produktion auch bei bereits früher typengenehmigten Fahrzeugmodellen umzustellen.

Gründe genug also für die Umrüstung, die viele Autofahrer auch gern selbst vornehmen. Doch das "Do it yourself" wird für die meisten bald der Vergangenheit angehören. Der Grund: In vielen modernen Autos sind Reifendruck-Kontrollsysteme verbaut (abgekürzt RDKS; auch TPMS genannt, Tyre Pressure Monitoring Systems), die beim Reifenwechsel ein spezielles Know-how, besonderes Handling und eine entsprechende technische Ausstattung erfordern. Alle Kfz der Fahrzeugklasse Pkw, Geländewagen und Wohnmobile, die seit 1. November 2012 neu typengenehmigt wurden, müssen bereits ab Werk mit einem RDKS/TPMS ausgestattet sein. Zu den schon mit RDKS vom Band rollenden Fahrzeugmodellen gehören etwa Chevrolet Trax, Nissan Note und Suzuki SX4. Für alle neu zugelassenen Fahrzeuge dieser Klasse wird die Serienausstattung mit solchen Systemen zwar erst ab 1. November dieses Jahres Pflicht. Doch damit Neufahrzeuge die Anforderung zu diesem Stichtag erfüllen, sind die Automobilhersteller längst dabei, die Produktion auch bei bereits früher typengenehmigten Fahrzeugmodellen umzustellen.

Den Verbau von RDKS/TPMS schreibt die Verordnung Nr. 661/2009 der EU vor. Damit soll einerseits die Sicherheit auf unseren Straßen verbessert, andererseits die Umwelt geschont werden. „Der Reifenluftdruck beeinflusst den Kraftstoffverbrauch. Daher wird mit dem optimalen Luftdruck Kraftstoff gespart und weniger CO2 ausgestoßen“, erläutert Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer und Technikexperte beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV, Bonn), dem Fachverband der Reifenspezialisten in Deutschland.

Grundsätzlich gibt es zwei Messsysteme: direkte und indirekte. Beim direkten RDKS befindet sich in jedem Reifen ein Sensor, der den Reifendruck überwacht und den Fahrer bei einem Druckabfall unmittelbar warnt. Indirekte Reifendruck-Kontrollsysteme verwenden die Raddrehzahlen zur Feststellung eines Druckverlusts. Dabei werden alle vier Raddrehzahlen ständig über die vorhandenen ABS-Sensoren verglichen. Die ABS-Elektronik erkennt die höhere Rotation bei verringertem Luftdruck.

Das Mehr an Sicherheit und Umweltschutz ist jedoch nicht zum Nulltarif zu haben. „Insbesondere bei direkt messenden Systemen muss sowohl für den Kauf eines mit RDKS-Sensoren ausgestatteten, neuen Reifensatzes als auch für den Reifenservice in der Fachwerkstatt mit Mehrkosten gerechnet werden“, sagt Drechsler und erklärt: „Die Kosten sind in der komplexen Technik begründet, die einen zum Teil deutlich erhöhten Handling-Aufwand für die Werkstätten mit sich bringt.“ Eine im Auftrag des Verbandes durchgeführte Zeitmessungs-Studie ergab, dass der zusätzliche Zeitaufwand pro Fahrzeug durchschnittlich zwischen 18 und gut 25 Minuten liegt; je nachdem, ob ein vorhandenes System beim Reifenersatz nur gewartet werden muss (was vorgeschrieben ist), defekte Sensoren ausgetauscht werden oder in Neuräder ohne RDKS erst die Sensoren eingebaut werden müssen. Werkstätten, die keinen Verlust machen wollen, werden diesen Mehraufwand in erhöhte Servicepreise einkalkulieren müssen.

"Wichtig ist, dass ein im Rahmen der neuen EU-Gesetzgebung verbautes RDKS/TPMS funktionsfähig sein muss, also nicht ausgeschaltet oder deaktiviert werden darf!", warnt der Verbandsexperte. Dies gilt unabhängig vom verbauten Radsatz (also Sommer- oder Winterreifen) und empfiehlt sich auch für bisher optional verbaute Systeme. „Im Rahmen der Fahrzeug-Hauptuntersuchung wird geprüft, ob das vorgeschriebene Reifendruck-Kontrollsystem funktioniert. Ist das nicht der Fall, liegt ein Mangel vor, der vom Fahrzeughalter unverzüglich beseitigt werden muss“, erläutert Drechsler. Ob ein Fahrzeug bereits serienmäßig mit RDKS ausgestattet ist, kann man durch Blick auf die Angaben zur Fahrzeugklasse (M1/M1G), das Datum der Erstzulassung und/oder der Typengenehmigung erkennen, die im Fahrzeugschein bzw. der Zulassungsbescheinigung Teil 1 angegeben sind (siehe Abbildung).

Hat die EU mit der RDKS-Pflicht nun eine weitere Kostenfalle gebaut, die Verbraucher nicht umgehen können? „So einseitig darf man das nicht sehen“, sagt Hans-Jürgen Drechsler. „Denn die Autofahrer profitieren ja schließlich auch von den Systemen. Sie sparen Kraftstoff, fahren mit erhöhter Sicherheit, optimalem Fahrkomfort und zudem verlängerter Laufleistung der Reifen, denn der optimale Luftdruck sorgt für verringerten Abrieb.“ Hält man sich einmal vor Augen, dass die Mehrzahl der Reifenausfälle durch schleichenden Druckverlust verursacht sind und schon 0,6 bar Unterdruck im Reifen zu etwa vier Prozent Kraftstoffmehrverbrauch und 45 Prozent weniger Laufleistung der Reifen führen, wird klar, dass sich die erforderlichen Mehrausgaben in relativ kurzer Zeit amortisieren. Auch die potenziellen Folgekosten eines Unfalls, der infolge falschen Luftdrucks durch einen Reifenplatzer bei Tempo 140 oder mehr auf der Autobahn ausgelöst wird, summieren sich schnell auf erheblich höhere Beträge.

Damit Autofahrer sicher unterwegs sind, empfiehlt der Verband, den Reifenwechsel in einer der spezialisierten Fachwerkstätten des Reifenhandels ausführen zu lassen. Auch für Fragen rund um RDKS finden sich hier die richtigen Ansprechpartner. Eine bequeme Suchfunktion nach Reifenspezialisten finden Autofahrer auf der Website www.brv-bonn.de unter dem Menüpfad Verbraucher/ Service/Fachhändler in Ihrer Nähe.